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Purpur Edition Uber Den Mond

28.04.2021 | Offenbarend und enthüllend – wie der Mond

Nichts übt einen stärkeren Einfluss auf die irdischen Kreisläufe aus, als der Mondzyklus. Dieser weibliche Magnetismus scheint aber Vielen suspekt – sogar verschwörerisch.

Vor kurzem bezeichnete ich in einem Kurz-Beitrag den Mond als grössten Verschwörungspraktiker aller Zeiten. Wobei der Gebrauch der weiblichen Form, auch für den Mond, also die Mondin – in jedem Sinne viel gerechter gewesen wäre. Vielen kam der Begriff des Verschwörungspraktikers per se aber schon befremdlich vor und wirkte zudem für nicht wenige höchstwahrscheinlich wie ein rotes Tuch. Daher möchte ich hier dazu ein paar Worte hoffentlich nicht verlieren – ganz friedlich!

Also, der Begriff des Logos ist wahrscheinlich einigen vertraut. Er steht im Kern der zweitausend Jahre alten Theologie der christlichen Kirche. Der Logos ist die Intelligenz (die Logik) des Kosmos. Er ist die grundlegende schöpferische Kraft, die traditionell von Theologen und Philosophen als ein männliches Prinzip betrachtet wird. Die Wurzeln dieses Konzepts reichen weit vor Christus tief in die heidnische Welt. Auf der mythologischen Ebene wurden die Götter als solar betrachtet. Während die Göttinnen mehr mondbezogen, also lunar gesehen wurden. In diesem Zusammenhang wurde der Geist Gottes den solaren Bereichen des Bewusstseins zugeordnet, also dem Männlichen. Die Erde, also die Materie hingegen den lunaren Bereichen des Bewusstseins, also dem Weiblichen. So wurde der Himmel mit dem Männlichen assoziiert und die Erde mit dem Weiblichen.

Das heidnische Bewusstsein begriff aber, dass die gesamte Schöpfung das Ergebnis des Zusammenwirkens der kosmischen Kräfte des Weiblichen und des Männlichen ist. Also: Geist und Materie, Himmel und Erde, Verstand und Gefühl – im Zusammenspiel. Keine von beiden ist wichtiger als die andere, beide sind unentbehrlich. Polaritäten in einem sehr grundlegenden Sinne, das heisst Kräfte, die sich gegenseitig bedingen. Einmal hatte man dafür und für die weiblichen Lehren noch ein Verständnis. Doch das ist lange her. Es wurden grosse Anstrengungen unternommen, alle Spuren der weiblichen Lehren Sophias – der Kosmischen Mutter – zu löschen. Man könnte sogar sagen, dass die Kirche die Mondin mit ihren Mysterien unterdrückte. Die Göttin wurde verschleiert und versteckt. Es galt als Gotteslästerung sie zu erwähnen; ihren Namen zu nennen, konnte das Leben kosten.

Jetzt holt sie aber sehr weit aus, mögen einige nun denken! – Und doch sind wir heute eben grad nicht so weit davon entfernt, wie wir das vielleicht meinen. Und ich spreche jetzt nicht in erster Linie die Verschleierungen an. Obschon diese auch Teil des Vergleichs sind, den man gerne für sich noch weiterspinnen darf. Das öffentliche Leben sei ein Kontinuum habe ich neulich gelesen. Vor dem herrschenden Zeitkontext ändern sich dabei sowohl dessen Gepflogenheiten als auch die Gesetzmässigkeiten. Aber davon wollte ich ja gar nicht erst anfangen – Sorry! Vielleicht ein andermal! Vielmehr möchte ich kundtun, dass es hoffentlich nicht einen Polsprung bedarf, und auch keiner Gesellschaft, für die es nur noch entweder Schwarz oder Weiss gibt! Es braucht alle in ihrer ganzen Vielfalt und im Zusammenspiel. Schliesslich trägt der Mann auch lunare Aspekte in sich – und die Frau solare. Und wenn ich anfange in meinem Innern zu verändern, ändern sich die Dinge auch im Aussen. Das sind kosmische Gesetze, unterliegen keinem Zeitkontext und gelten immer: Wie innen so aussen. Wie oben so unten.

Darf ich also bitten: Raus aus dem 'nur Verstand' und rein ins Herz! So können sich auch der Himmel und die Erde wieder vereinen.

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