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07.12.2017 | Unerwartet, unerklärlich und mächtig – die Inspiration

Der Begriff taucht schon unter vorsokratischen Philosophen auf. Und als religiöse Eingebungen des Göttlichen fungiert die Inspiration im Christentum und im Islam – medizinisch steht sie für: die Einatmung.

Inspiration kommt vom Lateinischen: inspiratio ‚Beseelung', ‚Einhauchen', aus in ‚hinein' und spirare ‚hauchen', ‚atmen'; vgl. spiritus ‚Atem', ‚Seele', ‚Geist'. Darunter versteht man: eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität. Begriffsgeschichtlich liegt dem die Vorstellung zugrunde, dass Werke von Künstlern, sowie religiöse Überlieferungen Eingebungen des Göttlichen seien - ein Gedanke, der sich sowohl in vorderorientalischen Religionen als auch bei vorsokratischen Philosophen findet und dann eine starke Wirkungsgeschichte entfaltet. In diesem Zusammenhang prägte  Demokrit die Aussage: «Was auch immer ein Dichter mit Enthusiasmus – wörtlich: Eingottung, Einwohnung des Göttlichen – schreibt und mit göttlichem Anhauch bzw. Geist, das ist gewiss schön.»

In der Dichtkunst stehen die Begriffe Inspiration bzw. Afflatus für: das „Einwehen, Einhauchen von etwas“ durch einen göttlichen Wind. Cicero spricht oft von der Idee als einem unerwarteten Hauch, der den Poeten ereilt – eine mächtige Gewalt, deren Wesen er schonungslos ausgesetzt sei.

Doch hier und jetzt woher kommen sie: die neuen Ideen und Inspirationen – und die schöpferische Fähigkeit, Frisches zu schaffen? Denn so heisst es: Kreativität wird neben technologischer Innovation zur Hauptantriebskraft gesellschaftlicher Entwicklung. Dabei macht die Art, wie wir etwas tun, den Unterschied – nicht die Technologie.

Zukunftsforscher setzen derzeit einiges auf die menschliche Verspieltheit und also den Anfängergeist. Entspannte Achtsamkeit wird für die dazu notwendigen neuen Denk- und Verhaltensmuster einmal mehr ganz gross geschrieben. Und entsprechende Bücher, Foren und Workshops von Visionären, Weltverbesserern und Freigeistern gibt es momentan für Führungskräfte, Unternehmer, CEO‘s, VR- und Board-Members zuhauf.

Als erklärte Self-Balancerin kann ich dazu sagen: Auf Knopfdruck gibt es sie auch heute nicht. Sie entspringt nämlich erstens ausserhalb von Zeit, zweitens: tobt sie sich im Ungewohnten aus und drittens: fühlt sie sich besonders wohl im Herzraum, zumeist in der Stille und auch ganz gern in der Natur. Ansonsten: Inspiration überkommt einem – völlig überraschend. Und wenn sie da ist, dann rate ich dir, sie auszuschöpfen, sie wie eine Welle zu reiten und ihretwegen dem Universum dankbar zu sein. Denn: Wer weiss, wann sie sich das nächste Mal zeigt und schöpferisches Potenzial beflügelt!

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